Blog
Blog folgen
Möchten Sie jeden neuen Beitrag per E-Mail erhalten?
Dann melden Sie sich hier an.
Dunkle Jahreszeit - so lichtvoll

Wir gehen dem kürzesten Tag entgegen, der dunkelsten Zeit. Und gerade deshalb ist so viel Licht – Lampen, Lämpchen, Kerzen; die Dunkelheit ist zuweilen lichtbunt wie auf dem Bild.

Wem das zu wenig Licht ist, höre, was Ralph Waldo Emerson dazu sagt: «Der Mensch muss lernen, den Lichtstrahl aufzufangen und zu verfolgen, der in seinem Inneren aufblitzt.» Wie so oft ist die Lösung in uns selbst zu finden. Und wer nun glaubt, dass in ihr, in ihm, kein Licht sei, der höre Bettina von Arnim: «Wer sich nach Licht sehnt, ist nicht lichtlos, denn die Sehnsucht ist schon Licht.»

Wo nun im Inneren suchen? Meine Empfehlung: schliessen Sie dafür zuerst einmal die Augen. Geben Sie ihrem System damit bekannt, dass es nach innen geht, atmen sie langsamer und tiefer und lassen Sie sich Zeit. Gehen Sie mit Ihrer Wahrnehmung zurück in die Kindheit, ins Alter von vier, fünf Jahren. Sie suchen Ihr inneres Kind auf, das immer in Ihnen lebt, wie alt Sie jetzt auch sein mögen.
Ihr inneres Kind hat die Fähigkeit, ganz im Jetzt zu sein. Wenn es etwas lustig findet, lacht es. Es wird zornig, wenn ihm etwas in die Quere kommt. Es kann weinen aus Wut und Enttäuschung. Und kurze Zeit später ist es wieder vergnügt. Kinder in diesem Alter bleiben nicht ‹hängen›, es ist noch kein Verstand da, der sie ‹festhält›. Der schaltet sich erst später ein – und wenn er überhand nimmt, lässt er uns leiden.
«Suffering is a story», sagt Sri Amma. «Leiden ist eine Geschichte.»  Der Verstand hält fest an einem Gedanken, dreht ihn um und um und gibt ihm immer mehr Bedeutung und ein Gewicht, das er zu Beginn gar nicht gehabt hatte. Die ‹Geschichte› entsteht. Wir können jahrelang an etwas leiden, nur weil unser Verstand uns immer wieder daran erinnert, uns in der Vergangenheit festhält. Wenn wir dem Verstand diese Macht über uns geben, machen wir uns zu seinem Sklaven. Er sollte aber unser Diener sein. In dieser Position bewirkt er Ausserordentliches.

Wenn die Tage kurz sind und die Dunkelheit lang, so haben wir die Gelegenheit, unser inneres Licht zu finden und zu stärken. Es ist dieses innere Licht, die innere Freude, die Lebenslust, die das Leben lebenswert macht. Äussere Dinge können uns erfreuen, wir können Spass haben – und uns trotzdem innerlich leer fühlen. Innere Leere ist nie mehr, wenn wir das innere Licht entdecken, es auffangen und verfolgen, wie Emerson sagt.
Ein Wissenschafter drückt es so aus:» In dem Moment, in dem du deine Wahrnehmung änderst, schreibst du die biochemische Reaktion deines Körpers um», Bruce Lipton, Zellbiologe. Wenn wir unser inneres Licht entdecken, beendet unser Körper den Kampf-/Fluchtmodus und damit die Stressreaktion. Bis jetzt waren wir blind fürs Licht, weil uns der eigene Verstand gejagt hat.

Freitag, 20. November 2020

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert