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Comparison is Poison - Sri Bhagavan
Vergleichen ist Gift

Eine Weisheitsgeschichte aus Indien:
Eine Krähe führte ein glückliches Leben; sie war der glücklichste Vogel – bis sie eines Tages einen Schwan sah. Der hatte ein so schönes weisses Federkleid, war so elegant, bewegte sich so anmutig. Die Krähe sagte also zum Schwan: ‹Du musst sehr glücklich sein, so schön wie du bist! Du, mit deinem wunderschönen weissen Federkleid!›
Der gab zur Antwort:› Ja, lange Zeit war dies der Fall, bis ich eines Tages einen Papagei traf. Der hat ein Federkleid, das in Blau und Gelb schillert.›
Das war neu für die Krähe und sie suchte den Papagei. Und tatsächlich, der schillerte in Blau und Gelb! Wundervoll. ‹Du musst sehr glücklich sein, du bist so schön!›, sagte die Krähe zum Papagei.
Der fühlte sich geschmeichelt und zierte sich ein bisschen, antwortete dann aber: ‹Nun ja, ich war sehr lange glücklich und zufrieden. Bis ich den Pfau entdeckte. Dessen Federkleid schillert in vielen verschiedenen Farben!›
Und wieder machte sich die Krähe auf und suchte den Pfau. Den fand sie in einem grossen Käfig im Zoo. Sie sprach ihn an: ‹Du musst sehr glücklich sein mit deinem wunderschönen Federkleid!›
Der Pfau schaute die Krähe lange an und erwiderte schliesslich: ‹ Es ist meine Schönheit, die mich in diesen Käfig brachte. Wenn ich mich im Zoo so umsehe, so sind es einzig die Krähen, die hier nicht eingesperrt sind.›

Und wir?! Sind wir zufrieden mit unserem ‹Federkleid›?
Sehen wir Schönere? Elegantere? Jüngere? Fittere? Anmutigere? Schlankere? Kräftigere? Muskulösere? Gesündere? Trainiertere?

Der Körper hört uns zu, wenn wir über ihn sprechen. Er liest auch unsere Gedanken.
Unzufriedene Gedanken und Worte haben augenblicklich die Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen zur Folge, die unserem Körper nicht gut tun. Und ihn ganz bestimmt nicht dahin bringen, wo wir ihn gerne haben wollten. Ausserdem ist der Körper kein Objekt. Er ist ein bewusstes Wesen. Er besteht aus Milliarden von einzelnen Zellen, einzelnen Lebewesen. Die leben in einer Gemeinschaft und bilden Ihren Körper. Diese vielen Lebewesen sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie pfleglich mit ihnen umgehen, sie schätzen, dankbar sind für ihr Dasein, das Ihnen die Möglichkeit gibt, auf dieser Ebene zu existieren.
Vergleichen ist Gift. Es macht uns nicht schöner. Höchstens unzufriedener und unglücklicher. Manchmal kommt’s uns auch teuer zu stehen, je nachdem, was wir zur Veränderung unseres ‹Federkleides› ausgeben.

Und auch wenn wir’s besser wissen: wir vergleichen automatisch. So ist unser Verstand. Er kann gar nicht anders.
Nun kommt’s darauf an, ob wir ihm zuhören und seinen vielleicht sogar ungesunden Vorschlägen folgen. Wir sind nicht verpflichtet dazu. Aufmerksam müssen wir halt sein und ihn erwischen, wenn er uns etwas einflüstern will.

Vergleichen heisst auch: wir akzeptieren uns nicht so, wie wir sind. Um das einzusehen, müssen wir eventuell etwas tiefer graben.

Wenn wir uns und unseren Körper so annehmen können, wie wir sind/wie er ist, wirkt dies befreiend. Ganz viel Energie steht uns plötzlich für Anderes zur Verfügung. Für etwas, was für uns förderlich ist, uns guttut.

Freitag, 26. Juni 2020

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