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Freude

Den folgenden Text von Portia Nelson habe ich kürzlich im Internet wiedergefunden:

Autobiografie in fünf Kapiteln

Erstes Kapitel

Ich gehe die Strasse entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich falle hinein.
Ich bin verloren … Ich bin ohne Hoffnung.
Es ist nicht meine Schuld.
Es dauert endlos, wieder herauszukommen

Zweites Kapitel

Ich gehe dieselbe Strasse entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich tue so, als sähe ich es nicht.
Ich falle wieder hinein.
Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.
Aber es ist nicht meine Schuld.
Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

Drittes Kapitel

Ich gehe dieselbe Strasse entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich sehe es.
Ich falle immer noch hinein… aus Gewohnheit.
Meine Augen sind offen.
Ich weiss, wo ich bin.
Ich weiss, dass ich das selbst zu verantworten habe.
Ich komme sofort heraus.

Viertes Kapitel

Ich gehe dieselbe Strasse entlang.
Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.
Ich gehe darum herum.

Fünftes Kapitel

Ich gehe eine andere Strasse.

Das Ich hat aufgrund seiner Lebenserfahrung ein Programm gebildet, die Gewohnheit, ins Loch zu fallen – und die ist für lange Zeit lebensbestimmend. Irgendwann wird diese Gewohnheit bewusst und wirkt trotzdem noch. Bewusstheit hilft aber immerhin, das Loch frühzeitig zu entdecken, schliesslich zu umgehen und dann ganz zu meiden. Die Gewohnheit ist aufgelöst.

Ein kleines Kind kennt noch keine Löcher, und Gewohnheiten werden erst im Laufe der Zeit gebildet. Ein kleines Kind lebt im Moment. Es lebt noch ganz in der Verbundenheit mit dem Leben und allem, was ist. Es ist noch frei vom Verstand. Deshalb kann es noch staunen und tiefe Freude empfinden.
Seine Freude wird noch nicht getrübt durch Gedanken, wie: Darf ich das? Ist es angebracht? Ist das richtig so? Keine Bewertung, kein Urteil, keine Interpretation, sondern reines Wahrnehmen.

Die Anlage zum Glücklichsein wird erst durch den Verstand gestört. Wo vorher keine Löcher waren, existieren nun welche. Das Kind hat seine Unschuld verloren. Alles, was wahrgenommen wird, wird von jetzt an anhand von bereits gemachten Erfahrungen interpretiert. Die Welt ist kleiner geworden und löchriger. Die Freude ist nicht mehr.

Freude wird ersetzt durch Spass. Dafür braucht es einen äusseren Anlass. Und was einmal Spass gemacht hat, macht beim nächsten Mal weniger – und irgendwann muss etwas Neues her, damit wieder Spass empfunden werden kann. Der Mensch ist verführbar geworden.

Es ist Zeit, wieder zur Freude zurückzufinden.
Freude ist ein hoher Bewusstseinszustand.
Freude wird im Herzen generiert.
Freude ist gut für die Gesundheit, lässt uns mehr Erfolg haben, macht uns intelligenter, unterstützt uns in unseren Beziehungen.
Freude wird in der inneren Welt erreicht und in der äusseren Welt ausgedrückt.

Um Freude erfahren zu können, müssen alte Programme und Gewohnheiten überwunden werden.
Im nächsten Create-Kurs vom 8. November besteht die Möglichkeit, sich dieser bewusst zu werden und sie zu transformieren.

 

Sonntag, 16. Oktober 2022

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