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Innenansicht 25

Das Bild steht für viele andere und auch für Schaufensterauslagen. Gegenstände, die alle in die Küche, ins Bad oder ins Arbeitszimmer gehören, werden – assortiert nach bestimmten Farben – wohlgeordnet präsentiert. Meistens in der Mehrzahl.
Scheinbar spricht diese Art der Darstellung die Menschen an. Mindestens zur Zeit.
Was in uns wird angesprochen?
Zwei Grundbedürfnisse unseres kleinen selbst:
Ordnung und Übersicht – sie geben das Gefühl von Sicherheit.
Vielfalt und Abwechslung – das kleine selbst langweilt sich schnell.

Kaufen wir eins dieser Dinge und packen es zu Hause aus, wirkt es weniger interessant. Manchmal merken wir, dass wir es gar nicht bräuchten. Wir haben uns ‹erwischen lassen›. Das Gesamtbild hatte es uns angetan und nicht der einzelne Gegenstand, der für sich allein vielleicht gar nicht so besonders ist.

Es gilt also die Fähigkeit zu entwickeln, Abstand nehmen zu können vom momentanen Bild – und dem Gefühl, das von ihm ausgelöst wird – und sich zu fragen, was im Augenblick nun wichtig sei: die Freude am Bild oder das Haben-wollen. Wenn wir etwas haben müssen, entscheiden wir ja bereits zu Hause, den Gegenstand zu kaufen.

Es ist gar nicht so einfach: offen zu sein für schöne Bilder und sich nicht verleiten zu lassen, ein Bild – das so nie zu haben ist – besitzen zu wollen. Gelingt uns das nicht, verstopfen die Bildteile, die wir nach Hause getragen haben, unsere Schränke, Regale und bald den Estrich und den Keller. Und wandern eines Tages ins Brockenhaus oder in den Abfallsack.

Montag, 17. Oktober 2016

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