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Schuh-Chaos und ein Kurs

Ein Bild aus unserem Treppenhaus.
Neuerdings – nachdem ich hier seit 22 Jahren wohne – ist es verboten, irgendetwas im Treppenhaus stehen oder liegen zu haben, nicht einmal Pflanzen auf den Fenstersimsen.
Nicht alle scheren sich um die neue Regel.
Und nein, das ärgert mich nicht.
Auch wenn ich von Kindheit an ein sehr ordentlicher Mensch bin, so habe ich eine Ecke in mir, die Chaos mag. Bei mir kommt es auf meinem Tisch in der Form von Büchern und Zeitschriften und Artikeln vor. Irgendwann wird es mir dann zu viel, und ich räume auf. Platz für ein nächstes Durcheinander.

Die Menschen, denen die Schuhe gehören, sind Flüchtlinge.
Und nein, ich meine nicht, dass das ‹typisch› sei.
Ich möchte ja nicht wissen, hinter wie vielen Türen Chaos herrscht.
Im Gespräch mit der Frau, die hier wohnt, kamen wir auf ihren und ihres Mannes Geburtsdatum zu sprechen. Ihr Mann habe im August Geburtstag. Zwar stehe im Pass ein bestimmtes Datum, aber sicher sei es nicht, dass er auch an jenem Tag geboren sei. Seine Mutter könne nur sagen, dass zu jener Zeit das Korn gelb und reif gewesen sei. Sie selbst feiere ihren Geburtstag im März, geboren sei sie aber im Dezember. Ihr Vater habe aber das Märzdatum für ihren Schuleintritt als günstiger erachtet, so stehe eben dieses in ihren Papieren.
Irgendwie fand ich das sympathisch.
Im selben Gespräch sagte mir die Frau dann auch, dass sie, wenn sie unter sich seien, von uns als Robotern sprechen. Na, das war eine Eröffnung! Es war ihr denn auch nicht ganz recht, aber ich stimmte ihr zu, dass man uns schon so sehen könne, wenn man aus einem Land komme, wo man mit Geburtsdaten jongliert. Sie hat ihre Ansichten denn auch damit begründet, dass sie in ihrer Kultur einen viel grösseren Zusammenhalt in den in den Familien hätten, dass dies das Wichtigste für sie überhaupt sei, und dass sie dies bei uns so nicht sehe.
Nicht abzustreiten, auch wenn es natürlich Ausnahmen gibt.
Gehen wir in uns und entdecken das Roboterhafte. Wir sind eingespannt im Schul- und dann im Arbeitsprozess, und die meisten von uns sind auch in der Freizeit nicht viel entspannter. Wir laufen wie auf Schienen, schauen nicht nach links oder nach rechts und lassen das Leben vorbeiziehen. Und auch hier gibt es Ausnahmen.

‹Leben IST Beziehung›, sagt Sri Bhagavan – ich schreibe dies hier nicht zum ersten Mal. Wir definieren uns nur über unsere Beziehungen. Täten wir das nicht, würden wir nicht ‹existieren›. Wir sehen alles nur in Beziehung zu etwas oder jemandem. Und entweder ist das gut und nachahmenswert oder wir verurteilen es und möchten nicht so sein. Wir sind eifersüchtig auf jemanden oder gierig nach etwas – und auch da sind wir in Beziehung. Wir können gar nicht anders.

Weil BEZIEHUNGEN für unser Leben bestimmend sind, ist es für unsere Lebenszufriedenheit so wichtig, dass wir mit ihnen im Frieden sind. Konflikte – auch wenn sie uralt oder unbewusst sind – lassen uns leiden und kosten uns Lebensfreude und -energie.
Im Create-Kurs vom 17. Oktober sind Beziehungen das Thema. Es ist eine Möglichkeit, uns über unsere Beziehungen und deren Auswirkungen bewusst zu werden und Transformation zu erfahren. 

Eine Beziehung haben wir auch zu unserem Körper und unserer Gesundheit.
Auf einem dreiteiligen Plakat mit viel Rot – der Werbung einer Krankenkasse – las ich letzthin: ‹Wir unterstützen Sie in Ihrem Kranksein›. Danke auch! Sind wir schon so roboterhaft, dass wir nicht mehr merken, was wir schreiben und vielleicht auch nicht, was wir vorgesetzt bekommen?! Roboter befassen sich nicht mit Werbeplakaten und meistens auch nicht mir ihrer Gesundheit, dafür haben sie keine Zeit. Aber auch unbewusst Wahrgenommenes wird gespeichert und wirkt. Seien wir achtsam. Seien wir präsent. Seien wir ganz bei uns. Seien wir menschlich.

Dienstag, 28. September 2021

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